Sauber in die Zukunft mit Wasserstoff.

Das Ruder in die eigene Hand nehmen und nicht darauf warten, dass die Politik etwas tut, das ist auch Martin Osterwalders Überzeugung. Zusammen mit anderen Unternehmern aus der Schweiz hat er den Förderverein “H2 Mobilität Schweiz” gegründet, um “den Klimawandel zu stoppen” und eine eigene Wasserstoff-Infrastruktur für den Schwerlastverkehr aufzubauen. “Eine Herkulesaufgabe! Gerade Transport und Logistik sind für mehr als 20 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich. Bis unsere Lebensmittel also in den Supermarkt kommen, haben sie einen gewaltigen CO2-Fußabdruck”, weiß Osterwalder, CEO des gleichnamigen Familienunternehmens.

Jahrzehntelang hat es Geschäfte mit Benzin, Diesel und Co. gemacht, nun will der Junior auf Wasserstoff umrüsten. “Aber das muss sich auch rechnen, um eine Chance zu haben.” Das Start-up “H2 Energy” ging in Vorleistung, hat selbst Wasserstoff-Trucks in Asien bestellt. So wurde die Schweiz zur Testregion für die Lkw-Hersteller. Die ersten fahren schon auf den Straßen, schaffen aber auch neue Herausforderungen: “Für die Trucks brauchen wir viel mehr grünen Wasserstoff.” Den wollen sie regional erzeugen, zum Beispiel im Wasserkraftwerk Kubel, das gerade mit einem Elektrolyseur umgerüstet wird. Läuft alles nach Plan, soll im Spätsommer 2022 die erste Charge “grüner Wasserstoff” an die Tankstellen gehen.